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Präexistenz / Wurde das Christentum ENTWURZELT ?

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Beitrag  Admin Mi Feb 03, 2010 6:04 pm

http://www.chai.ch/jmg/dokumente/verlag/rundbriefe/0604-wurde-das-christentum-entwurzelt.pdf
WURDE DAS CHRISTENTUM
ENTWURZELT?
Vision fragt den Theologen John Garr
Die Wurzeln des Christentums zu überprüfen
ist ein vorrangiges Anliegen in der
Erforschung des Neuen Testaments geworden.
Der Versuch, nach dem Holocaust
bzw. der Shoah das Judentum besser
zu verstehen, hat zu überraschenden
Eingeständnissen und notwendigen Korrekturen
der Sicht von Jesus von Nazareth,
Paulus von Tarsus und der Urkirche
geführt. Eine allgemeine Erkenntnis ist,
dass das Christentum des 1. Jahrhunderts
in seinen Glaubensinhalten weit jüdischer
oder hebräischer war, als man seit fast
2000 Jahren angenommen hatte.
Ein Fachmann, der über die Bedeutung
dieser wiederentdeckten Wurzeln nachgedacht
hat, ist John Garr (JG), Präsident
der Restoration Foundation, die darauf
spezialisiert ist, das hebräische Erbe dessen,
was heute Christentum heisst, bekannt
zu machen.

Vision-Herausgeber
David Hulme (DH) hat ihn für sein Fernsehprogramm
Meeting the Real Paul interviewt.
DH Sie haben geschrieben: „In der Mitte
des 2. Jahrhunderts wurden die hebräischen
Grundlagen des christlichen Glaubens
durch die erste grosse Irrlehre angegriffen,
die die Kirche herausforderte.“
Und Sie merken an: „Einige Gedanken
dieser Irrlehre drangen so tief in die kollektive
Psyche der Kirche ein, dass sie ihr
religiöses und biblisches Gleichgewicht
noch immer nicht ganz wiedergefunden
hat.“ Was war diese Irrlehre, und was waren
ihre spezifischen Folgen?
JG Die Irrlehre wurde Marcionismus genannt.
Ihr Urheber Marcion war ein sehr
reicher Mann, der stark von der hellenischen
Kultur, dem Denken Platons und der
Gnosis beeinflusst war. Marcion wollte das
Christentum vollständig vom Judentum
und dem Gesetz abkoppeln. Er sagte, das
Alte Testament sei der Bericht einer gescheiterten
Religion, die abgeschafft werden
sollte und tatsächlich von Jesus selbst
abgeschafft worden sei. Er ging sogar so
weit, Matthäus 5, 17 umzuschreiben, wo
Jesus in der Bergpredigt sagt: „Ihr sollt
nicht meinen, dass ich gekommen bin, das
Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich
bin nicht gekommen aufzulösen, sondern
zu erfüllen.“ Marcion kehrte dies um –
tatsächlich habe Jesus gesagt: „Ihr sollt
nicht meinen, dass ich gekommen bin, das
Gesetz oder die Propheten zu erfüllen; ich
bin nicht gekommen zu erfüllen, sondern
aufzulösen.“ Darüber hinaus nahm er einige
Paulusbriefe und einige Abschnitte
des Lukasevangeliums und redigierte sie
so, dass jede Verbindung mit dem Judentum
oder dem Alten Testament ausgemerzt
wurde. Die Folge seines Handelns
war, dass die Kirchenführer ihn schliesslich
als Ketzer brandmarkten und exkommunizierten.
Angesichts dieser Tatsachen sollte man
denken, dass Marcions Spur sich in der
Geschichte verlor, doch unterschwellig hat
sein Einfluss die christliche Kirche bis in
die Gegenwart hinein durchdrungen.
Er lässt sich wohl
am besten als Antinomismus
bezeichnen – die Einstellung,
gegen das Gesetz
[Anm. d. Red.: gr. nomos =
Gesetz] zu sein, die in vielen
christlichen Gemeinschaften
eine grosse Rolle spielt. Viele
Antinomianer würden sagen,
dass sie das Evangelium
der Gnade Gottes predigen;
Gnade und Gesetz seien
unvereinbare Gegensätze
und könnten nicht nebeneinander
existieren. Die
Vorstellung, das Gesetz sei
völlig ungültig geworden,
das Alte Testament habe keine Bedeutung
mehr, Jesus sei gekommen, das Gesetz
aufzulösen und die Gläubigen stünden
heute nur unter der Gnade Gottes, ist somit
im Grunde ein Neo-Marcionismus.
DH Was halten Sie von der Ansicht, dass
Paulus kein Christ war, weil es zu seiner
Zeit keine Christen gab?
JG Zu Paulus’ Zeit gab es keine Christen
im modernen Sinn des Wortes. Natürlich
war Jesus selbst kein Christ – in seiner
Zeit gab es das Wort ja noch gar nicht.
Der Begriff Christen kam als Bezeichnung
für die Anhänger „des Gesalbten“
[griechisch christos] auf. Man hätte sie
leicht auch „Messianer“ nennen können,
um sie als Anhänger des Messias Jesus
zu identifizieren.
Paulus sah sich nie als Christ in der Weise,
wie wir dies heute definieren. Er hätte
sich nur in dem Sinn als Christ bezeichnet,
dass er ein Jünger des Juden Jesus war,
den er als Messias oder Christus erkannte.
Er war ganz zweifellos ein Mitglied der
jüdischen Gemeinschaft seiner Zeit.
Interessanterweise gab es zurzeit von Jesus
oder Paulus kein monolithisches, festes
Judentum. Es gab viele Ausprägungen
des Judentums, und die früheste christliche
Bewegung war einfach eine davon.
Es gab das herodianische Judentum, das
essenische Judentum, das pharisäische
Judentum, das sadduzäische Judentum
und so weiter. Ich glaube, James Charlesworth
hat etwa 150 verschiedene jüdische
Sekten identifiziert, die alle im 1.
Jahrhundert existierten. Am Anfang wurde
das Christentum also überhaupt nicht
als Christentum erkannt; es war einfach
eine der vielen Sekten des Judentums des
Zweiten Tempels.
Tatsächlich bekannte sich
Paulus dazu, „dass ich nach
dem Weg, den sie eine Sekte
nennen, dem Gott meiner
Väter so diene, dass ich
nach allem glaube, was geschrieben
steht im Gesetz
und in den Propheten [in der
Thora und den Neviim]“
(Apg. 24, 14). Damit sagte
Paulus einfach, dass er Gott
– den Gott seiner Väter – in
einer Weise anbetete, die
andere innerhalb der jüdischen
Gemeinschaft als eine
der jüdischen Sekten erkannt
hätten.
DH Die Römer nannten die Anhänger Jesu
christiani – das Suffix –ianus/-iani bezeichnete
die Zugehörigkeit zu einer bestimmten
Partei oder Gruppe, nicht wahr?
JG Ja, und nicht nur das, sondern ursprünglich
hatte das Wort christiani eine
negative Bedeutung; es war ein Spottwort,
ebenso wie das Wort iudaei (Juden), als
es zuerst gebraucht wurde. So wurden die
Menschen vom Stamm Juda genannt,
und es war eigentlich ein Ausdruck der
Rassendiskriminierung. Das Gleiche gilt
für den ursprünglichen Gebrauch des
Wortes Christen [christiani], als Anhänger
Jesu in Antiochia zum ersten Mal „Christen“
genannt wurden. Es war zuerst ein
negativer Ausdruck, den Menschen ausserhalb
der Kirche verwendeten; doch mit
der Zeit wurde er von der Gemeinschaft
der Gläubigen angenommen, wie auch
RUNDBRIEF DER JÜDISCH MESSIANISCHEN GEMEINSCHAFT BOTSCHAFT . ENTWURZELTES CHRISTENTUM
NR. 04 / OKTOBER 2006 JMG 3
Mehrere Jahrhunderte
lang
verdrängte das
griechische
Denken das
hebräische
Fundament der
Botschaft Jesu –
so entstand eine
völlig andere
Religion ”

VISION SONDERDRUCK VOL.6/NR.4


Zuletzt von Admin am Mi Feb 03, 2010 7:18 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Admin Mi Feb 03, 2010 6:05 pm

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Beitrag  Admin Mi Feb 03, 2010 6:05 pm

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Beitrag  Dornbusch Mi Feb 03, 2010 6:21 pm

entschuldige bitte, aber was soll denn das bedeuten?

Bibelcode?

Gruß dornbusch
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