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Der Epheserbrief

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Beitrag  Admin Fr März 05, 2010 5:19 pm

Seite 135
Ströter polemisiert an dieser Stelle heftig gegen alles offizielle Christentum in Kirche und Missiom 27,. Er erschließt aus dem hier erwwähnten Chrstus-Mysterium, daß es in deZeit allein um die Herausrettung einer besonderen Gruppe, eben der Gemeinde, die in diser engsten Verbundenheit mit Christus stehe,gehe,der die Sohnschaft,Herrscherstellung usw. zugeordnet sei, daß dagegen die übliche Bekehrung ganzer Völker,die Christianisierung der Massen,eine Vorwegnahme sei,die nur zum Schein und Tod führe.

Seite 136
Daran ist etwas Richtiges. Es ist jedenfalls im Ansatz hier bei Paulus nicht an Volks- und Reichskirchen gedacht,sondern an eine Kirche, die ,,das Salz der Erde,, wäre. Es ist richtig,daß wir in der Kirche nicht das Reich vorwegnehmen dürfen. Denoch ist die Scheidung zwischen der ,,Gemeinde,, als Leib Christi und dem, was in den Kirchen geschied,unhaltbar. Es mag in den gelähmten Vokskirchen sehr vieles Schief und unwirklich sein. Es wird auch die Situation von selbst immer mehr eine bekenntniskirchliche werden,je weiter der Abfall um sich greift. Aber die Kirche,so viel Spreu und Erstorbenes in Ihr sein mag,ist die Kirche aus Juden und Heiden,der diese Verheißung gilt. Und das Erbe ist das Reich.
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Beitrag  Admin Sa März 06, 2010 11:08 pm

Der Brief an die Gemeinde in Ephesus (2,1-7) PDF Drucken E-Mail

©️ Sam Storms
3. November 2006
Reihe: Die 7 Briefe der Offenbarung

Es ist angemessen, dass der erste der sieben Briefe nach Ephesus geht, da obwohl es nicht dem Namen nach die Hauptstadt war (Pergamon hatte die Ehre dessen), war es das wichtigste politische Zentrum von allen. Zu jener Zeit, zu der die Gemeinde diesen Brief erhielt, war die Stadt Ephesus auf eine Bevölkerung von 250.000 gewachsen. Die königliche Kultur war in Ephesus gegenwärtig, weil die Tempel von Claudius, Hadrian, Julius Cäsar, Augustus und Severus reichlich Zeugnis geben. Religion und Magisches waren hoffnungslos ineinander verflochten und die magischen Künste waren weit verbreitet (vgl. Apg. 19,19). Wie Karl der Große es darstellte, war Ephesus „ein Schmelztiegel jeder Art Kult und Aberglaube“ (48). Die herausragendste von allen religiösen Attraktionen war der Tempel der Göttin Diana (Artemis), dessen Bau 356 v. Chr. begann (nachdem der erste einem Brand zum Opfer gefallen war). Es wurde als eines der 7 Weltwunder betrachtet. Gemäß Aune maß die Grundfläche auf der der Tempel erbaut wurde über 8000 qm. Plinius der Ältere gibt die Dimensionen mit 131m Länge und 78m Breite (daher 10218 qm) und 18m Höhe an. Von den 127 Säulen aus Marmor waren 36 mit Gold und Juwelen verziert.
Das Christentum kam nach Ephesus mit Aquila und Priscilla 52 n.Chr. als Paulus sie verließ als er von Korinth nach Antiochia reiste (Apg.18,18-22). Auf seiner nächsten Missionsreise blieb und arbeitete Paulus in Ephesus über mehr als 2 Jahre (Apg.18,8+10) und einige Zeit später diente dort Timotheus (1.Tim.1,3). Die Auswirkung des Evangeliums in jener Stadt wird am besten veranschaulicht durch die Ereignisse, von denen in Apg.19,23-41 berichtet wird (esp.vv.23-29; das erwähnte Amphitheater dort hatte Platz für mehr als 24000 Menschen). Man glaubte, das der Apostel Johannes sein letztes Lebensjahr in Ephesus verbrachte, von wo aus er auch sein Evangelium schrieb. Eusebius zeichnete auf, dass er dort begraben wurde. Spätere Überlieferung lokalisiert auch das Grab Marias, der Mutter Jesus, in Ephesus.
Jeder der sieben Briefe an die sieben Gemeinden, mit einer Ausnahme (3,7), wird eingeleitet mit einer Beschreibung von Jesus aus 1,12-18. Außerdem ist in den meisten Fällen die Beschreibung besonders relevant für die Bedingungen der Gemeinde, an die sie gerichtet ist.

V.1
Der Brief ging von dem aus, der die 7 Sterne in seiner Hand „hält“ und der „umher geht“ in der Mitte der 7 goldenen Leuchter. Die Bedeutung dieser Symbole wird im gerade vorhergehenden Vers beschrieben (1,20). Jedoch bemerkenswert ist der Fortschritt, der von der Beschreibung in 1,13 zu der in 2,1 gemacht wird. Er „hat“ die Sterne nicht nur, er „hält“ (literarisch: ergreift) sie. Er „steht“ nicht nur in der Mitte der Leuchten, er „geht umher“ unter ihnen! Unser Herr patrouilliert (schreitet wachsam) durch die Gemeinden mit einer Leidenschaft und immer gegenwärtigem Bewusstsein aller Gedanken, Taten und Tätigkeiten. So ist es keine Überraschung, dass jeder Brief mit dem ominösen „Ich kenne deine Taten“ (2,2+9+13+19; 3,1+8+15) beginnt. In einem Buch, dass geschrieben wurde, den Glauben zu stärken, ist die Betonung auf „Worten“ und „Taten“ wichtig. Worte sind das Kriterium der Aufrichtigkeit des Glaubens. Der, der wahrhaften Glauben hat, arbeitet. Der, der nicht arbeitet, hat den Glauben nicht.
Vv.2-3,6
Wahrheitsgemäß, und dies gilt für alle Gemeinden generell, gibt es wie in diesem ersten Brief beides, Lob und Beschwerde (die Ausnahmen: Smyrna und Philadelphia bekommen keine Beschwerden und Laodicea bekommt kein Lob).
Das Lob der Kirchengemeinde in Ephesus ist ziemlich bedeutend und schließen die drei Tugenden ein (siehe 1.Thess.1,3). Unter der allgemeinen Kategorie von „Arbeit“ und „Tun“ finden wir die ersten beiden Tugenden:
(1) „Arbeitsmotivation“ - „Abgearbeitet bis zur absoluten Erschöpfung“. Es gehört zu einer Selbstaufopferung in mühevoller Arbeit. Offenbar war Ephesus eine beschäftigte und aktive Gemeinde. Sie hatte zweifellos alle Programme und Aktivitäten, die wir normalerweise mit einer geistlichen und leidenschaftlichen Gemeinde verbinden. Sie waren wahrhaft fleißig und gewissenhaft.
(2) „Ausdauer“ - Das KJV interpretiert es mit „Geduld“ und das NASB hat „Beharrlichkeit“. Es gehört vielleicht zu ihrem Fleiß die Verfolgung und Feindseligkeit einer ungläubigen Gesellschaft zu ertragen, Trotz der Versuchung; die sie aus jeder Himmelsrichtung angriffen, standen sie abschwörend und standhaft in ihrer Loyalität zu Christus.
(3) „Rechtgläubigkeit“ - Diese Tugend wird beschrieben in VV.2 und 6. Dies war ihre allerhöchste Errungenschaft. Keine falsche Doktrin konnte jemals ihren schreckliches Kopf in Ephesus erheben ohne von einem schnellen Hieb der biblischen Wahrheit enthauptet zu werden. Der Herr lobt aufrichtig ihre Reinheit der Lehre. Die Rechtgläubigkeit der Ephesergemeinde zeigt sich selbst auf drei Weisen:
Erstens, gemäß v.2a, weigern sie sich Menschen mit bösartigen Neigungen zu ertragen. Sie widerstanden jenen entschlossen, deren Leben äußerlich unzüchtig.
Zweitens, gemäß v.2b, haben sie jene versucht und getestet,die Anspruch darauf erhoben, Apostel zu sein. „Schlechte Menschen“ und falsche „Apostel“ ist eine zweifache Anspielung auf die gleiche Gruppe Individuen, die erste eine Beschreibung ihrer Neigung und die andere ihrer Lehre (Doktrin). Die genaue Identität dieser Menschen wird nicht aufgeführt, aber sie haben wahrscheinlich beansprucht, zum äußeren Kreis der Apostel zu gehören, weiter als die zwölf, die Johannes den Täufer, Silas, Andronicus und Junia einschlossen (Apg.14,14; Römer16,7; 1.Kor. 15,7; Gal.1,19; 1. Thess.2,6) (Beale 229). Paulus hatte die Ältesten der Ephesergemeinde genau vor diesem Szenario gewarnt. Mit dem Ziel nach Palästina nach der dritten Missionsreise zurückzukehren, ging das Schiff bei Milet, etwa 35 Meilen von Ephesus entfernt, vor Anker. Er schickte nach den Ältesten und sprach mit ihnen über das Auftauchen ketzerischen Lehrer unter ihnen (Apg.20,28-31). Wie reagierten sie darauf? Sie hörten zu …. und sie prüften, was sie gehört hatten (vgl. 1.Thess.5,21-22; 1.Joh.4,1). Dann verwarfen sie die Botschaft und die Botschafter kategorisch.
Drittens, gemäß v.6, schlossen sie sich Jesus darin an, die Taten der Nikolaien (ja, Jesus „hasst“ gewisse Dinge). Wer waren die Nikolaiten? Frühe Überlieferungen unter den Kirchenvätern (am namhaftesten ist Irenaeus) identifiziert sie mit Nikolaus, dem Proselyten aus Antiochia, der als einer der ersten sieben Diakone (Diener) in Apg.6,5 bestimmt war. Dies ist irgendwie sehr unwahrscheinlich. Sie werden wieder in 2,15, im Brief an Pergamon erwähnt und folglich in 2,14 und 2,20-21. Der Name selbst ist wahrscheinlich hergeleitet von 2 Begriffen, die soviel bedeuten wie „Sieg“ (nikos) und „Leute“ (laos) und somit die Idee ihres Konsumverhaltens oder der Überwältigung der Menschen. Sie sind offensichtlich unzüchtig und gesetzeswidrig und befürworten einen ungesunden Kompromiss mit heidnischer Bevölkerung und götzendienenden Kulten von Ephesus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die „Lehre“ der Nikolaiter identisch ist mit der „Lehre“ von Bileam. Die Ähnlichkeit der Sprache deutet auch an, dass Isebel und ihre Anhänger (2,20-24) eine Gruppe von Nikolaiten in Thyatira darstellen. Sie sind alle schuldig, Gottes Leute zu verführen, „Fleisch der Götzenopfer zu essen“ und in „sexueller Zügellosigkeit“ zu leben (2,14-15; 20). Ob die „Unmoral“ von wörtlich gesehen, sexueller Natur ist oder ob sie metaphorisch (bildlich übertragen) für geistliche Apostasie (Abtrünnigkeit) und Idolatrie (Götzendienst) dient, wird später analysiert.
Die Gläubigen von Ephesus jedenfalls wurden nicht betrogen. Sie waren auch nicht so naiv zu glauben, das christliche Nächstenliebe eine solche Irrlehre dulden kann. „Liebe“ umfasst weder Fehler noch Böses (26). Anzumerken ist auch der Gegensatz: sie „ertagen „ Versuchungen und Drangsalierungen um Jesus Willen (v.3), aber sie können die Gesellschaft dieser „schlechten Menschen“ nicht hervorbringen (vv.2.6)


V.4
Aber es wird eine Zeit kommen, zu der Glaubenslehre nicht mehr ausreicht! Dieses hohe und erhabene Lob von Jesus ist gepaart mit einer gleichzeitig prägnanten Beschwerde (v.4). Das Prinzip, das hier verraten wird ist, dass “jede Tugend in sich die Saat ihrer eigenen Zerstörung trägt“ (Mounce, 88). Vielleicht verlangen die Epheser nach Rechtschaffenheit und der Ausschluss des Falschen kreierte ein Klima von Verdacht und Misstrauen in der brüderliche Nächstenliebe nicht länger existieren könnte. Barclay sagte, „die Begierde, die Wurzeln aller fehlerhaften Menschen auszureißen, endete in einer bitteren und rigiden (unbeugsamen) Rechtgläubigkeit (1,77).
Die Worte lassen es nicht klarer erscheinen, ob die „erste Liebe“, die sie verlassen hatten, die Liebe für Christus war oder für ihre Mitchristen, aber beides kommt vielleicht in Anbetracht. Die anschließenden Befehle „die ersten Schritte zu tun“ sind eine Reflexion dessen, dass Liebe bezeugt, dass Nächstenliebe vielleicht die herausragende Idee ist. In seinem Brief an die Epheser, etwa 30 Jahre zuvor, hatte Paulus erwähnte Paulus die Inbrunst ihrer Liebe für einander (1,15-16) so wie er den Brief beendete der Segnung jener, „die unseren Herrn Jesus Christus lieben in einer unvergänglichen Liebe“ (6,24). Aber eine neue Generation ist in der Gemeinde herangewachsen, die diesen Worten wenig Beachtung schenkten. Die Zeit der Ergebenheit zu Christus und den Christen hat sich verändert und nahm schnell ab. Dass der Rückgang der Liebe für Christus einenW Verlust der Liebe für unsere Mitchristen zur Folge hat, ist nahe liegend:
„Wo die Liebe für Gott schwindet, wird auch die Liebe für Menschen schwächer und wo Liebe für Menschen verkümmert, verfällt die Liebe für Gott in religiösen Formalismus, und beides bildet eine Verleugnung der Offenbarung durch Gott in Christus. Wäre der Preis, den die Epheser für den Erhalt des wahren Christentums bezahlt haben der Verlust der Liebe, so wäre der Preis zu hoch, weil das Christentum ohne Liebe ein pervertierter Glaube wäre (Beasley-Murray, 75).


V.5
Unser Herr verlässt die Epheser und ihr Problem nicht ohne eine Lösung. Nehmen wir die drei knappen Befehle von v.5 zur Kenntnis (Bevor wir das jedoch tun, sollten wir wahrnehmen, was er vorschlägt: er schlägt nicht vor, dass sie weniger theologisch werden oder Fehler tolerieren!)
Erstens, erinnern Sie sich (von wo sie gefallen sind) – Hier wird die „erste Liebe“ bildlich dargestellt als eine Anhöhe, von der die Kirchengemeinde gefallen ist. Erinnern bedeutet soviel wie reflektieren und meditieren über die Spitze brüderlicher Zuneigung derer sie sich einst erfreuten.
Zweitens, tun Sie Buße – sagen Sie einfach Stop ….dann fangen sie an. Beenden Sie die kaltherzige Missachtung für einander (und für Jesus) und fangen Sie an die Zuneigung zu pflegen, die Sie früher hatten.
Drittens, tun Sie etwas…..insbesondere, vollbringt die Taten, die ihr zuerst getan habt“ (vgl. Heb.6,10).
Sich dem Versagen zu fügen wird zu einer unmittelbar bevorstehenden Entfernung ihrer Basis führen, das heißt, die Beendigung seines Einflusses oder öffentliche Zeugen (vgl. 11,3-7+10, siehe auch Markus 4,21; Lukas 8,16) als Verkörperung Gläubiger. Die „Wiederkunft“ von Jesus in v.5 ist nicht die zweite Ankunft am Ende der Weltgeschichte, aber eine „Kommen“ in vorläufigem Urteil und Strafe von dieser Kirchengemeinde (vgl. 2,16; 3.20 und vielleicht 3,5; die Zweite Ankunft jedoch ist wahrscheinlich in Sicht in 2,25 und 3,11). Es mag sogar sein, dass Jesus das Ende der historische Existenz dieser Gemeinde ankündigt.


V.7
Die Abschlussworte, wie die in jedem der Briefe, sind eine Ermahnung zu tun, was gesagt wurde. Die Ermahnung setzt eine gemischte Zuhörerschaft voraus, von denen nicht alle positiv reagieren werden (vgl. Mt.13,9-17; Mk.4,9+23; Lk.8,Cool.
Während einige dachten, dass „was der Geist der Kirchengemeinde sagt“ voraussetzt, dass der Geist mit Jesus identisch ist, weist aller Wahrscheinlichkeit nach darauf hin, das der erhöhte Christus durch den prophetischen Geist spricht.
Das Versprechen an diejenigen, die „die Welt überwunden“ haben ist die Teilhabe im „Baum (Zulon) des Lebens, der im Paradies Gottes steht“. Es gibt kurze Hinweise zum „Baum des Lebens“ in Spr.3,18; 11,30; 13,12 und 15,4. Dieser Baum wird 4mal in der Offenbarung erwähnt (4,7; 22,2+14+19). Aune glaubt, dass dies auf „eine Wiederherstellung von Gottes ursprünglichem Ziel für die Menschheit“ weist, „welches durch die Sünde, da Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, um sie davor zu bewahren, vom Baum des Lebens zu essen, enttäuscht wurde (Gen.3,24)“ (1,152). Obwohl im Paradies der Urteilsspruch von Eden besetzt ist („Es wird keinen Fluch Gottes mehr geben,“ (Offb.22,3). Die ursprüngliche Stellung von Adam in seinem unbescholtenen Zustand wird wieder hergestellt werden (und zweifellos verbessert). Aber dann schlägt Aune weiter vor, dass „der Baum des Lebens nicht nur allein ein Symbol des ewigen Lebens ist, sondern auch den kosmische Mittelpunkt der Wirklichkeit darstellt, wo das ewige Leben gegenwärtig und erhältlich ist und wo Gott regiert“ (1,152).
Colin Hemer (Die Briefe an die sieben Gemeinden in Asien in ihrer örtlichen Gegebenheiten) beinhaltet, dass es etwas Übereinstimmendes zum Baum des Lebens im Diana-Kult (Artemis-Kult) in Ephesus gab, das dieses Versprechen in v.7 besonders wichtig macht.
Er beginnt zu argumentieren, dass der Quellennachweis vielleicht gerade das Kreuz von Christus sei. Im Buch der Offenbarung (5,30; 10,39; 13,29) wird ausführlich Bezug auf den „Baum“(Zulon) genommen, an dem Jesus gekreuzigt wurde; gleichfalls in Gal.3,13 und 1.Petrus 2,24. (Übrigens taucht das griechische Wort für Kreuz (stauros) niemals in der Offenbarung auf.)
Hemer weist dann auf die Tatsache hin, dass zwei Abschnitte in früherer Literatur das Fundament des Diana-Tempels als einen Baumschrein beschreiben! Inschriften auf Münzen aus dieser Zeit weisen darauf hin, dass der Baum, zusammen mit der Biene und dem Hirsch, unverwechselbar mit dem Diana-Tempel von Ephesus in Berbindung standen. Außerdem war der Tempel berühmt als Ort der Zuflucht und des Asyls für flüchtende Kriminelle, deren Sicherheit dort als „Soteria“ („Errettung“!) bezeichnet wurde. Für die Gläubigen in Ephesus war „das Kreuz (Baum des Lebens) der Ort der Zuflucht für den reumütigen Sünder im Gegensatz zu dem Baum (in Dianas Tempel), der das Asyl für den reuelosen Kriminellen kennzeichnete“ (55).
Dianas „Baum“ der Zuflucht gab dem Kriminellen Immunität (Sicherheit) mit seinen Straftaten fortzufahren. Christus´ Baum der Zuflucht andererseits gibt dem reumütigen Sünder ewige Vergebung! Die sogenannte „Errettung“ der flüchtigen Kriminellen zerstörte die Stadt Ephesus. „Der Epheser, der mit dem Problem zu leben hatte, verstand das Versprechen eines Stadt-Heiligtums als erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Von der Stadt wurde gesagt: „Doch wer Böses tut und die Sünde liebt, wer lügt und betrügt, der darf diese Stadt niemals betreten (Offb.21,27) (51).
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Beitrag  Admin Sa März 06, 2010 11:16 pm

Epheserbrief http://www.drs.de/fileadmin/HAIX/sda/sda-ghrs-spaichingen/Epheserbrief.pdf
Die 14 Paulusbriefe werden, ohne Aussicht auf
Gewinn in ihrem Kopf herumkurrlen wie die Kugeln
des Zahlenlottos, wenn es uns nicht gelingt, das
Wesentliche in einem Merksatz oder gleich am
Namen des Briefes festzumachen.
Letzteres wollen wir beim Epheserbrief versuchen.
Merken Sie sich darum das einfache Merkwort für
den Epheserbrief. Der Epheserbrief ist der E-Brief.
Eine Art antikes E-mail, wenn Sie wollen. Ein Brief
übrigens, den der heilige Paulus aus dem
Gefängnis schickt.
E-Brief nenne ich den Epheserbrief zuerst, weil das
Wort „Epheser” mit E beginnt. Dann, weil der
E-Brief zwei „Ecken” - „Ecken” beginnt ebenfalls
mit E - besitzt.
Schreiben Sie das Wort „Ecken” deshalb auf ein
Blatt Papier. Dann schauen Sie sich die beiden
Silben des Wortes an: „Eck” und „En”: „Eck” wie Ecclesia und „En” wie
Enzyklika. Der E-Brief besitzt also zwei Ecken: „Eck” wie Ecclesia und „En”
wie Enzyklika.
Was heißt das lateinische „Ecclesia” auf Deutsch? „Ecclesia” bedeutet auf Deutsch
„Kirche”. Im E-Brief geht es vor allem um die Kirche. Der E-Brief erklärt die Einheit -
das Wort beginnt ebenfalls mit E - der Ecclesia. Genauer: die Einheit der Juden und
Heiden und aller Stämme und Nationen dieser Welt in der einen Kirche. In der
Kirche ist die Trennung der Menschheit in viele Völker überwunden, denn durch
Christus ist aus den vielen Völkern ein Leib geworden. Das ist das erste, das wir uns
beim Epheserbrief, dem E-Brief, zu merken haben.
Der E-Brief ist, weil er bekanntlich zwei Ecken hat, „Eck” wie Ekklesia und „En” wie
Enzyklika, auch eine Enzyklika. Um das zu verstehen, müssen Sie sich auf eine
kleine Überraschung gefasst machen. Lesen wir dazu den ersten Satz im E-Brief.
Achten Sie ganz besonders auf die Empfängergruppe, die der heilige Paulus im
E-Brief anredet. Wir lesen:
„Paulus, Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, an die Heiligen und
Gläubigen in Christus Jesus. Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem
Vater und dem Herrn Jesus Christus.”
Haben Sie in dieser Brieferöffnung vielleicht eine Anrede an die Epheser
herausgehört. Ich nicht. Anders klingt es dagegen in der Lutherbibel:
„Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, an die Heiligen in
Ephesus, die Gläubigen in Christus Jesus.”
Was ist geschehen? Besitzen Protestanten und Katholiken unterschiedliche Bibeln?
Und: ist der E-Brief nun an die Epheser gerichtet oder nicht? Um diese Frage zu
beantworten, müssen wir auf die ältesten griechischen Manuskripte des
Epheserbriefes zurückgehen. Hier der Befund: Es gibt zwei Gruppen von sehr alten
Manuskripten. In der ersten findet sich die Wendung an die Heiligen in Ephesus,
während die Ortsbezeichnung „in Ephesus” in anderen Manuskripten fehlt.
Wie kann man diesen Unterschied im Text erklären? Die Antwort lautet: mit der
Tatsache, dass der E-Brief eine Enzyklika war. Im Ausdruck „Enzyklika” steckt das
Wort „Zyklus”, das ungefähr „Kreis” oder „rund” bedeutet. Enzyklika ist darum,
wörtlich übersetzt, ein „Rundschreiben”. „Rundschreiben” meint, dass die Enzyklika
nicht an eine, sondern an viele Pfarreien gerichtet ist. Folglich ist der E-Brief nicht
nur an die Epheser, aber auch an sie gerichtet. Das macht klar, warum einige
Manuskripte den Namen der Epheser enthalten und andere nicht.
Dass der E-Brief eine Enzyklika ist, erklärt noch ein weiteres: die Abwesenheit
personalisierter Grüße und Bemerkungen. Es gibt ihm E-Brief keine ellenlangen
Grüße wie im Römerbrief, keine Hinweise auf persönliche Erlebnisse des Paulus mit
der angeschriebenen Pfarrei wie in den Korintherbriefen und keine
Publikumsbeschimpfungen wie im Galaterbrief. Vor allem die Anfangs- und
Schlussgrüße, die sich am besten für persönliche Botschaften eigenen, sind deshalb
ganz neutral formuliert. Wie bei einer Enzyklika oder einem Hirtenbrief eben, der auf
viele Pfarreien passen muss.
Wir wollen uns jetzt einen Überblick über diese Kirchenenzyklika verschaffen.
Beginnen wir mit der Anzahl der Kapitel. Der Epheserbrief besteht, wie der
Galaterbrief, aus sechs Kapiteln: Das Wort „Epheser” besteht aus sechs
Buchstaben, allerdings nur wenn man „Epheser” mit „f” und nicht mit „ph” schreibt.
Auch das Wort „Kirche” - der Hauptinhalt des E-Briefes - besteht aus sechs
Buchstaben.
Wie ist der Inhalt der sechs Kapitel des E-Briefes gegliedert? Auf diese Frage kann
man eine Antwort geben, ohne den E-Brief je gesehen zu haben. Denn wie fast alle
Briefe des heiligen Paulus besteht auch der E-Brief aus zwei Hauptblöcken. Die
beiden Hauptblöcke sind: der dogmatische Block - „dogmatisch” heißt: die
Glaubenslehre betreffend - und der moraltheologische Block: „moraltheologisch”
heißt, das christliche Handeln betreffend. Im E-Brief verläuft die Trennlinie zwischen
diesen beiden Blöcken genau in der Mitte. Also: Kapitel eins-zwei-drei =
dogmatischer Teil; Kapitel vier-fünf-sechs = moraltheologischer Teil.
Jetzt ist die zweigliederige Form des E-Briefes mit Inhalt zu füllen. Die ersten drei
Kapitel sind der dogmatische Block. Es geht darin, wie der Name sagt, um die
Glaubenslehre. Die katholische Glaubenslehre besteht bekanntlich oder eher
unbekanntlich aus fünf Teilen. Jedem Finger der Hand kann man somit einen
Teil der katholischen Dogmatik zuordnen: dem Daumen die Lehre über den
einen und dreifaltigen Gott, dem Zeigefinger die Lehre über Gott den Schöpfer,
dem Mittelfinger die Lehre über Gott den Erlöser, dem Ringfinger die Lehre
über Gott den Heiligmacher und dem kleinen Finger die Lehre über Gott den
Vollender. Ich hoffe, Sie haben gemerkt, dass alles schön der Reihe nach geht.
Zuerst Gott in sich selber, dann Gott der die Welt und Engel erschafft, dann Gott,
der die gefallene Welt in Christus erlöst, dann Gott, der die Gläubigen durch die
Kirche und Sakramente heilig macht und schließlich Gott, der in der zweiten
Wiederkunft Christi alles vollendet.
Welcher Teil kommt im E-Brief zum Zug? Die Antwort lautet: Der Teil des
Ringfingers, also der vierte Teil, wo es um Gott geht, der die Menschen heilig macht.
Heilig macht Gott durch die Kirche und Sakramente.
Man kann die sechs Kapitel des E-Briefes mit einer Garderobe vergleichen, die
sechs Haken aufweist. An den ersten drei Haken der ephesinischen Garderobe
hängen schwere brokatbestickte Messgewänder und Soutanen, ein Symbol dafür,
dass es im E-Brief um die Kirche geht.
Aber was hängt an den moraltheologischen Haken vier bis sechs? Was muss jetzt,
wenn vorausgehend von der Kirche die Rede war, als Handlungsanweisung aufs
Tapet kommen? Es sind die vier Eigenschaften der Kirche, die das Credo, das
Glaubensbekenntnis, aufzählt, wenn es von der Kirche spricht: Hier der betreffende
Teil des Credos mit den vier Eigenschaften der Kirche: „Ich glaube an die (1) eine,
(2) heilige, (3) katholische und (4) apostolische Kirche.”
Wozu fordert der E-Brief die Epheser also auf? Ruft er ihnen zu: „Bleibt katholisch!”?
Wäre nicht schlecht. Trotzdem. Ums Katholischsein geht es im Credo erst an dritter
Stelle: „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche”. Oder vielleicht: „Seid
fromm und fröhlich!”? Auch nicht schlecht. Doch diese Aufforderung kommt im
Credo an zweiter Stelle: „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche”.
Der heilige Paulus betont stattdessen im E-Brief, dogmatisch einwandfrei, das erste
Merkmal der Kirche: die Einheit. Die moraltheologische Aufforderung lautet somit:
„Seid einig!”. Der heilige Paulus ermahnt die Epheser in den Kapiteln vier, fünf und
sechs zum Einssein. Wenn man über die Kirche spricht, ist das die erste
Eigenschaft, die zu betonen ist. Es geht freilich nicht in erster Linie um eine
soziologische Einheit untereinander, als um die Einheit in Christus. Stimmt es dort,
dann lässt die andere Einheit nicht lange auf sich warten.
Wir wollen uns die beiden Teile des E-Briefes, den dogmatischen Block und den
moraltheologischen Block noch etwas genauer anschauen. Fangen wir mit dem
dogmatischen Block an.
Der dogmatische Block beginnt mit der üblichen Briefform der Paulusbrief: (1)
Paulus, (2) an die Epheser, (3) Gruß und Segen. Eigentlich wäre die Briefform, wie
gesagt, dazu da, sich einen persönlichen und positiven Zugang zum Empfänger zu
verschaffen. Bei einem Rundschreiben, das an viele unterschiedliche Empfänger
gerichtet ist, ist eine personalisierte Anrede fast nicht möglich. Darum lässt der
heilige Paulus die Briefform zwar stehen, aber er funktioniert sie um. Sie dient im
E-Brief dazu, nicht so sehr zum Publikum als zum Thema des Briefes hinzuführen.
Schauen Sie darum auf den letzten Satz im ersten Kapitel. Wovon spricht er? Die
Überraschung hält sich in Grenzen: natürlich von der Kirche.
Die Umfunktionierung des Briefanfanges ist das erste Mal sichtbar, wenn der heilige
Paulus anstelle der üblichen Freundlichkeiten, die gewöhnlich auf den Briefgruß
folgen, zu einem langen Lobpreis in zwölf Versen ansetzt. Ich zitiere dessen Beginn:
„Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jeglicher
Art von geistlichem Segen in den Himmeln gesegnet hat in Christus. Er hat uns
auserwählt von Anbeginn der Welt, auf dass wir heilig seien vor seinem Angesicht
(usw.).”
Dieser Lobpreis spricht vom Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist und er spricht
von dem, was die heilige Trinität an und in „uns” getan hat. Das Wort „Kirche”
kommt darin zwar nicht vor. Im ganzen Hymnus geht es aber so sehr um „uns”,
dass ich diesen Lobpreis, den Uns-Hymnus zu nennen möchte. Er ist ein Hymnus
über das Wirken Gottes in der Kirche. Fromme Seelen, die das Brevier beten,
begegnen dem Uns-Hymnus jeden Montagabend in der Vesper.
Nach diesem Hymnus kommen die für jeden Brief typischen Freundlichkeiten doch
noch. Sie enthalten wie immer beim heiligen Paulus (1) ein Lob und (2) einen
Wunsch für die Angeschriebenen.
Im E-Brief sind sie so allgemein gehalten, dass es hoffentlich keine Pfarrei in der
Welt gibt, auf die sie nicht passen würden. Das Lob: Zuerst lobt der heilige Paulus
den Glauben und die Liebe. Dann folgt der Wunsch: Der heilige Paulus wünscht
Weisheit. Wozu? Um die Hülle und Fülle zu erkennen, die Gott uns bereitet hat.
Welche Hülle und Fülle? (1) die Fülle der Macht, mit der Gott Vater in uns wirkt, (2)
der Reichtum des Erbes, das er uns in Christus bereitet hat, und schließlich - wir
kommen zum Thema: (3) die Fülle, die Christus in die Kirche gegossen hat. Die
Kirche bezeichnet der heilige Paulus darum als der Leib Christ oder die Fülle Christi.
Die Fülle Christi. Womit im Vorbeigehen auch die Frage beantwortet ist, warum der
Besuch der Eucharistie einem Waldspaziergang vorzuziehen ist: weil die Messe die
Fülle der Fülle Christi ist. Nicht als ob Gott nicht auch irgendwie in Bäumen und
Sträuchern gegenwärtig wäre. Aber wer diese der hl. Messe vorzöge, ist wie einer,
der die Banane wegwirft und deren Schale zu kauen beginnt.
In den briefüblichen Freundlichkeiten wünscht sich der heilige Paulus, dass die
Gläubigen die Fülle der Kirche erkennen und verstehen mögen. Warum? Ganz
einfach: Weil er in den nächsten zwei Kapiteln einige Erklärungen über dieses
Thema abgeben möchte: die Kirche als die Fülle Christi. Damit sind Sätze wie
„Christus ja, Kirche nein” dazu verurteilt, auf dem Kehrichthaufen der faulen Sprüche
und Schlagwörter zu verschimmeln. Wer die Fülle Christi will, bekommt sie nur
durch die Kirche und in ihr. Wer Christus ohne die Kirche sucht, soll sich eher
umsehen nach Wasser, das nicht nass macht, Zucker der nicht süß ist oder Licht,
das nicht hell ist. Er wird schneller fündig werden.
Die Fülle ist es auch, die die Kirche zur Einheit ruft, weg von Kleinstaaterei und
Egoismus.
Im dritten Kapitel des E-Briefes, immer noch im dogmatischen Teil, stellt sich der hl.
Paulus einem Einwand gegen seine Kirchenlehre. Man kann ihn so formulieren:
„Wenn die Kirche wirklich die Insel der Seligen ist, warum steckst Du, lieber Paulus,
statt auf dieser Trauminsel, im Gefängnis.”
Dazu muss man wissen, dass der heilige Paulus am Ende seiner dritten
Missionsreise in Jerusalem verhaftet und nach jahrelanger Haft schließlich als
gefangener römischer Bürger nach Rom geschafft wird. Das ist die Zeit, in der er
den E-Brief aus dem Gefängnis schreibt. Der Anfang von Kapitel drei lässt darüber
keinen Zweifel. Der heilige Paulus sagt dort über sich: „Ich, Paulus, der Gefangene
Jesu Christ (usw.)”
Der Einwand steht. Aber der heilige Paulus ist um eine Antwort nicht verlegen:
„Deshalb bin ich ein Gefangener, damit die Weisheit Gottes den Mächtigen
kundgetan wird.”
Was hat die Gefangenschaft des Paulus mit der Weisheit Gottes zu tun? Die
Antwort lautet: Die Gefangenschaft ist für den heiligen Paulus von zweifacher
Bedeutung. Sie verschafft ihm (1) Zugang zu den Großen dieser Welt. Denn als
Gefangener bekommt Paulus die Gelegenheit, vor dem Hohen Rat in Jerusalem
aufzutreten. Er begegnet dem Felix, dem römischen Statthalter von Palästina und
später dem König Agrippa.
Aber die Weisheit Gottes wird durch die Gefangenschaft des Paulus (2) noch auf
eine andere Weise kundgetan: Sie gibt ihm die Gelegenheit, die Stärke Gottes in
Schwachheit zu verkündigen. Der Eingekerkerte predigt die Befreiung - der
Gebundene die Erlösung. Das Schwache hat der liebe Gott auserwählt, um die
Muskelspiele des Starken der Lächerlichkeit preiszugeben. Um es ohne
Umschweifen zu sagen: Gott besiegt die Welt mit dem Machtlosen.
Wir haben die ersten drei Kapitel des E-Briefes hinter uns gebracht. Sie handeln
vom Entstehen der Kirche und erzählen, wie die Kirche durch Schwäche und
Gottvertrauen in der Welt absolut herrscht. Das geht nur, wenn die Kirche ihre
Schwäche nicht als Fluch versteht und durch eine Anpassung an die Welt zu
kompensieren versucht. Denn ihre Macht findet die Kirche nicht im Rampenlicht der
Welt, sondern vor dem Ewigen Licht des Tabernakels.
Wir müssen jetzt noch ein kurzes Wort zum zweiten Teil des E-Briefes sagen. Es
sind dies die Kapitel vier, fünf und sechs. Wenn der erste Teil eines Paulusbriefes
der dogmatische Teil ist, dann ist der zweite der moraltheologische Teil. Er
besteht aus einer Handlungsanweisung.
Im dogmatischen Teil hat der heilige Paulus die Kirche als die Einheit aller
Menschen und aller Völker dieser Welt im einen Leibe Christi verkündigt.
Entsprechend nennt er die Kirche „Leib Christi” oder „Fülle Christi”.
Wenn die Kirche die „Einheit” ist oder nach den Worten des Credos „die eine,
heilige, katholische und apostolische”, dann braucht sich niemand darüber zu
wundern, dass der heilige Paulus jetzt und zuerst zur Einheit ermahnt.
Einheit heißt nicht, dass alle gleichgeschaltet sind. Am Leib der Kirche gibt es die
Nase und die Zehe, die Großen und die Kleinen. Hauptsache, dass alle nach den
Worten des heiligen Paulus den „neuen Menschen” - im Singular, bilden. Dieser ist
nach den Worten des Paulus der Mensch, der in der Liebe wandelt.
Wie geht das? Das geht, indem der Mensch die drei Hürden überwindet, die der
heilige Paulus jetzt nennt.
Die erste Hürde ist die Unzucht. Die zweite Hürde sind die leeren Worte. Die Liebe
des Geistes äußert sich nicht darin, im günstigen Augenblick die richtigen, politisch
korrekten leeren Floskeln zu finden, sondern darin im Licht zu wandeln und zu
handeln. Die dritte Hürde ist die Herrschgier. Die Macht des heiligen Geistes, die
sich in Taten äußert, dient nicht der Selbstprofilierung, sondern der gegenseitigen
Unterordnung in der Furcht Christi. Das erklärt der E-Brief in den langen Haustafeln,
die von den Frauen, den Männern, den Kindern, den Sklaven und den
Sklavenbesitzern redet. Jenseits dieser drei Hürden scheint der neue Mensch auf:
„umgürtet mit der Wahrheit, angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, die
Füße beschuht mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Zu
alledem ergreift er den Schild des Glaubens, mit dem er alle feurigen Pfeile
des Bösen löschen kann. Dazu kommt der Helm des Heiles und das Schwert
des Geistes.”
Zuerst wird der Gürtel der Wahrheit erwähnt,
denn die Wahrheit hält alles zusammen. Sie ist
das Band einer echten Einheit, nicht die Politik,.
Es folgt der Panzer der Gerechtigkeit, weil die
Rechtfertigung den Feind aus der Seele
vertreibt und vorallem von ihr fernhält. Die
Rechtfertigung erzeugt den Heiligen, in dem der
heilige Geist spricht. Sein Sprechen sind die
Schuhe des Evangeliums. Sie verkündigen den
Glauben. Der Glaube ist ein Schild, weil der
Heilige sich nicht zu sorgen braucht, was er vor
der Welt sagen soll. Der Helm des Heiles, der
den Kopf schützt, ist die Taufe, wenn das
Wasser über den Scheitel fließt. Dazu kommt
das Schwert des Geistes, der dem Gläubigen in
der Firmung in die Hand gedrückt wird.
Vielleicht stören Sie sich an dieser militärischen
Beschreibung des neuen Menschen. Sie
meinen vielleicht, dass der heilige Paulus
friedlichere Ausdrücke hätte verwenden soll.
Mag sein. Aber dies ist aus der Zeit heraus zu
verstehen.
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